Wushu-Stile
Salih Erhan 2012
Wushu ist der Oberbegriff für traditionelle ostasiatische Kampfkunstarten. In einigen Kampfkunstarten spielen Waffen eine wichtige Rolle. Wushu Disziplinen trennt man in zwei große Bereiche. Eines dieser Bereiche sind die Bewegungsformen chinesisch Taolu, korenisch Poomsae. Der andere Bereich beinhaltet den Kampf chinesisch Gedou-koreanisch Kyorugi. Im Wushu legt man großen Wert auf die innere und äußere Ausführung der Übungen, um sowohl die Kampffähigkeit als auch den Gesundheitszustand zu erhöhen.
Die inneren KAMPFKÜNSTE
Die inneren Richtungen in den Kampfkünsten stellen heute den am schwersten zugänglichen Teil der traditionellen östlichen Kampfkunstarten dar.
Worin bestehen die Unterschiede zwischen der äußeren und der inneren Richtung?
Bei der äußeren Richtung (Waijia) geht es in erster Linie darum, die Muskeln und Knochen zu kräftigen sowie die Ausdauer zu verbessern, um in einem Kampf zu bestehen.
Hingegen spielt beim Neijia (der inneren Richtung) die Qi Energie die entscheidende Rolle. Der Übende lernt diese Lebensenergie durch stetiges Üben zu lenken und zu steigern. Die inneren Richtungen des Wushu haben das grundlegende Prinzip des Nicht -Tuns, dieses Prinzip führt dazu, dass der Übende bei einer drohenden Auseinandersetzung erst abwartet und dann reagiert!
Das Abwarten hat nicht für alle Menschen die gleiche Bedeutung, wie zunächst von vielen angenommen. Beabsichtigt der Gegner, das Gesetz der Harmonie im Universum zu stören und anzugreifen, reagiert man schon vorher! Damit man in der Lage ist dem Gegner zu vorzukommen, muss man zuerst diese Harmonie in sich selber entwickeln lassen! Diese Harmonie spielt nicht nur in ostasiatischen Kampfkünsten eine wichtige Rolle, sondern auch in der religiösen Welt. In der ostasiatischen Sichtweise spricht man von Harmonie dann, wenn Yin, das Weibliche und Yang das Männliche im Gleichgewicht sind. Jeder, der sich mit den inneren Kampfkünsten beschäftigt, sollte bestrebt sein dieses Gleichgewicht zu finden.
Die Entstehung der Welt ( Qi Entstehung), nach Sicht der
daoistischen Mytologie
Bevor die Welt entstand, war sie in ein riesieges Ei gepackt. Die Materie, der Kosmos, Raum, Energie, Zeit, Zahlen- alle diese Elemente waren in diesem Ei enthalten.
In diesem Ei wurde alles sehr eng, so dass diese Elemente nicht mehr voneinander getrennt werden konnten und vermischten sich.
Die daoistischen Chinesen nennen diese im Ei entstandene Substanz UR QI!
In diesem Ei befand sich ausserdem der Riese PAN GU. Dieser Riese langweilte sich in diesem Ei und letztendlich zerbrach er es. Zuerst erschien sein Arm, dann sein Bein, danach der andere Arm und zuletzt das andere Bein. Als Pan Gu aus dem Ei schlüpfte, entwich dabei die UR Qi Energie ebenfalls aus dem Ei. Diese entwichene Qi Energie teilte sich. Die leichteren Teile stiegen auf und bildeten den Himmel. Die schwereren Teile sanken ab und bildeteten die Erde. Pan Gu stand zwischen Himmel und Erde. Da wo er entlang ging, entstanden Täler. Durch sein Schweiß bildeten sich Flüsse, Seen und Meere. Aus seinen Haaren entstanden Wälder.
Die MADEN, die aus seinem Körper zu Boden fielen, wurden zu Menschen.
In den Kampfkünsten sagt man, dass nur der jenige eine Erleuchtung bekommt, der es verstanden hat die Welt mit den Augen eines Kindes zu betrachten. Des Weiteren muss der Mensch aus seiner Erd- und Herzmitte leben. Das Wort Kind wird deshalb verwendet, weil es für Unschuld, Reinheit und Emotion steht. Das Kind schreit, wenn es hunger hat, lacht, wenn es glücklich ist. Es handelt nach Gefühlen und nicht nach Berechnungen. Die Kraft ist beim Kind nicht im Kopf, sondern im Bauch. Die Erdmitte ist die Wurzel des Menschen, weil alles Lebendige auf dieser Welt eine Verwurzelung benötigt, um nicht umzufallen. Hat ein Baum keine starken Wurzeln, so wird er nach dem ersten Sturm nicht mehr stehen. Die Erdmitte des Menschen befindet sich 4 cm unter dem Bauchnabel.
Was ist die Erdmitte des Menschen?
Die Erdmitte hat eine sehr wichtige Bedeutung für den Menschen. Hier wird entschieden, wie stark ein Mensch wird. Mit Stärke ist nicht nur die körperliche Stärke gemeint, sondern vielmehr auch die geistige Stärke.
In unserer Schule haben sie die Möglichkeit, sowohl die inneren als auch die äußeren Kampfkünste zu erlernen. Zu den inneren Kampfkünsten gehören
Hara Chi Dao, Tai Chi und Qi-Gong. Zu den außeren Künsten gehören Taekwondo, Kung Fu und Hap-Ki-Do. Anhand dieser Künste können sie ihre eigene Erdmitte finden und stärken.